Artikel: Haarausfall
Haarausfall
Haarausfall ist in Deutschland nach wie vor noch ein Tabu-Thema bei Frauen.
Bei Männern wird davon ausgegangen, dass Haarausfall weitestgehend gesellschaftlich akzeptiert ist.
La Peruca möchte Sie auf dieser Seite über das Thema in kurzer Form aufklären bzw. informieren.
Abgrenzung des Haarausfalls
Dem Menschen fallen durchschnittlich zwischen 60–120 Haare pro Tag aus; der Begriff Haarausfall ist hier etwas irreführend, denn die ausgefallenen Haare werden normalerweise permanent ersetzt. Die Grenzen vom nicht-haarvermindernden Ausfall bis zum stark haarvermindernden Ausfall sind nicht starr gesetzt. Es hängt davon ab, wie leicht und in welchen Bereichen wie viele Haare ausfallen. So wird häufig gesagt, dass bis zu 100 Haare pro Tag normal seien. Das mag (bei einer durchschnittlichen Anzahl vorhandener Kopfhaare) richtig sein, gilt aber nur, wenn der Haarausfall sich relativ gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt.
Konzentriert sich der Verlust auf einzelne Haarbereiche (Alopecia areata) oder nur auf den Oberkopf (androgenetischer Haarausfall), ist dies eher besorgniserregend.
Androgenetischer Haarausfall
Ursache für den häufig als ''erblich bedingt'' bezeichneten Haarausfall (Alopecia androgenetica oder androgenetische Alopezie, durch Androgene hervorgerufener Haarausfall, ist das Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT). Hierdurch hervorgerufener Haarausfall ist genetisch bedingt.
Wenn in der Kopfhaut viel DHT vorhanden ist und eine ererbte Überempfindlichkeit dafür besteht, wird die Wachstumsphase des Haares verkürzt. Ein glatzköpfiger Mann hat dementsprechend nicht weniger Haarfollikel als ein Mann mit vollem Haarwuchs, lediglich die Wachstumsphase des Haares ist derart verkürzt, dass es - vergleichbar z. B. mit den Härchen auf der Stirn - kaum noch sichtbar hervortritt. Die Haarfollikel verkümmern also nach und nach, was auf die Überempfindlichkeit auf das DHT zurückzuführen ist. Unempfindlich gegen DHT ist das Kopfhaar im Hinterkopf- und Nackenbereich.
Man spricht im Zusammenhang mit androgenetischem Haarausfall bei männlichen Jugendlichen, bei denen dieser familiär gehäuft auftritt und meistens am Vorderkopf und an den Schläfen beginnt („Geheimratsecken“, „Stirnglatze“), auch von „Alopecia praematura“ oder „simplex“.
Durch die Behandlung hormonabhängiger Tumore wie (Brustkrebs) mit Aromatasehemmern können auch Frauen mit entsprechender genetischer Disposition androgenetischen Haarausfall entwickeln.
Alopecia areata
Unter Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) versteht man einen runden, lokal begrenzten krankhaften Haarausfall (bei über 80 % der betroffenen Personen ausgehend vom Kopf; bei Männern auch im Bartbereich oder in Ausnahmefällen im Bereich der Körperbehaarung).
Alopecia areata ist die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung (ca. 1,4 Mio. Menschen in Deutschland) und kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei das zweite und dritte Lebensjahrzehnt bevorzugt sind. Typischerweise liegen am behaarten Kopf eine oder mehrere kreisrunde kahle Stellen vor. Daher spricht man auch von kreisrundem Haarausfall. Im Randbereich findet man häufig sogenannte „Ausrufezeichen-Haare“. Dies sind kurz abgebrochene Haare, die an ihrem Ende immer dünner werden. Die Kahlstellen sind glatt, eingesunken, nichtschuppend, und die Haarfollikel bleiben erhalten. Häufig bestehen zusätzlich Veränderungen der Fingernägel mit Grübchen, Rillen oder sandpapierartigen Aufrauhungen.
Bisher liegen die genauen Ursachen dieser Krankheit noch im Dunkeln. Man nimmt an, dass Immunzellen, die sich eigentlich um die Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen kümmern sollen, ihre Aktivität gegen die Zellen in den Haarwurzeln des eigenen Körpers richten (Störung des Immunsystems/Autoimmunreaktion). Die Haare werden somit vom Immunsystem als „fremd“ erkannt und deshalb abgestoßen. Dies geschieht, indem zunächst eine Entzündungsreaktion entsteht, die das Haarwachstum stört und schließlich zum Ausfallen des Haares führt. Bei vielen Menschen wachsen diese kahlen Stellen auch ohne Behandlung wieder zu und sind daher lediglich zeitlich begrenzt. Jedoch kann der Haarausfall auch weiter fortschreiten und zum Verlust aller Kopfhaare (Alopecia totalis) oder auch zum Verlust aller Körperhaare (Alopecia universalis) führen.
Eine Sonderform der Alopecia areata ist die Alopecia areata atropicans, welche auch Pseudopelade Brocq genannt wird. Sie tritt besonders bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren auf und beginnt schleichend mit kleinen haarlosen Flecken und geröteter, glänzender Haut. Der Haarverlust ist hierbei - im Gegensatz zur häufigen Wiederbehaarung bei der normalen Alopecia areata - langsam und fortschreitend und nicht reversibel, da es hierbei zu einer herdförmigen Zerstörung der Haaranlagen kommt.
Diffuser Haarausfall
Vom diffusen Haarausfall (diffuse Alopezie) spricht man, wenn die Haare vom gesamten Kopf abfallen. Dieser Haarausfall tritt mehr bei Frauen als bei Männern auf. Ursachen können Hormonschwankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Stress, Infektionen oder eine Fettunterversorgung sein. Einige Medikamente können ebenfalls zu Haarausfall führen. Auch Infektionen (A. symptomatica) können zu einem zeitlich begrenzten Haarverlust führen. Eine einheitliche Diagnosemethode gibt es hier nicht, weil viele Faktoren mit hineinspielen.
Zytostatikatherapie(Chemotherapie)/Radiotherapien
Durch die Gabe bestimmter Chemotherapeutika wird die Produktion eines Haares in der Haarwurzel kurzfristig gestört. Im Anschluss wächst das Haar normal weiter aus der Haarwurzel heraus. Kommt nun aber die fehlerhafte Stelle an die Hautoberfläche, was je nach Wachstumsgeschwindigkeit etwa 2–3 Wochen dauert, bricht es ab. Es „fallen“ büschelweise die Haare „aus“, wobei es eigentlich nur zu einem massiven Abbrechen kommt. Die Haare wachsen fast immer nach, da es eigentlich nie zu einer massiven Schädigung aller Haarwurzeln kommt.
Die Radiotherapie (Bestrahlung) kann lokal (nur im bestrahlten Feld) zu einem Haarverlust führen. Bei intensiver Bestrahlung kann es zu einer Zerstörung der Haarwurzeln kommen, so dass der Haarverlust irreversibel ist.
Weitere Ursachen
Neben den bereits erwähnten Ursachen für Haarausfall kann dieser im Zuge von Hungerkuren, bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, bei Bulimie, bei Magersucht, bei Lupus erythematodes, bei einer Unterfunktion der Schilddrüse, selten auch bei einer Schilddrüsen-Überfunktion, bei Anämie (einer Verminderung bzw. Missbildung roter Blutkörperchen bzw. deren erniedrigtem Hämoglobingehalt) hervorgerufen werden.
Auch bestimmte Medikamente wie blutgerinnungshemmende Medikamente in hoher Dosierung, Beta-Blocker, Vitamin-A-Derivate, die bei Hautkrankheiten eingesetzt werden, Schilddrüsen-Medikamente, Kontrazeptiva, Cholesterinsenker, Pestizide sowie ionisierende Strahlung können zu Haarausfall führen.
Im Unterschied zu androgenetischem (erblichem) Haarausfall fällt das Haar durch diese Ursachen jedoch in der Regel diffus/ganzkörperlich aus.
Behandlung
Dem Haarausfall kann man unterschiedlich begegnen: Zum einen kann versucht werden, ihn medikamentös zu behandeln oder ihn mit kosmetischen Hilfsmitteln kaschieren. Bei starkem Haarausfall ist der Besuch eines Hautarztes empfehlenswert.
Haarersatz/Perücken/Zweithaar
Eine alternative zu medizinischen Hilfsmitteln stellt professioneller Haarersatz dar. Für Männer und Frauen gibt es heutzutage Haarersatz, der optisch gesehen keinen Unterschied zum Eigenhaar mehr zulässt.
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